Hier werden kurze Geschichten zu div. Themen veröffentlicht

Mukoviszidose

Julia hustet oft. Auch in der Schule. Gerade dann, wenn sie sich anstrengen muss. Im Sportunterricht zum Beispiel.
„Hast Du eine Erkältung ?“, fragt Eva.
„Nein. Ich huste immer. Und manchmal bekomme ich auch schlecht Luft.“
„Warum das denn ?“, fragt Eva weiter, „Du musst mal zum Arzt gehen, damit das aufhört.“

Aber Julia war schon beim Arzt. Oft genug. Und ihr geht es eigentlich auch schon viel besser. Aber ganz weg geht der Husten eben nicht. Das wird er nie. Warum ?

Julia wurde so geboren. Mit Husten. Nein, eigentlich nicht mit Husten, nur das, was da in ihrem Körper ist, macht eben zum Beispiel auch den Husten und dass sie manchmal schlecht Luft bekommt. 
Und noch einige andere Sachen.

Als Julia im Bauch ihrer Mama gebaut wurde, war ein Männchen dabei, das Muko bei sich hatte. Muko ist ein kleines Tierchen, das ein zu Hause gesucht und in Julia dann gefunden hat.

Ich hab Euch ja erklärt, dass jeder Mensch im Bauch seiner Mama von kleinen Männchen gebaut wird. Diese Männchen hat Mama in ihrem Körper und weil die alleine es nicht schaffen, ein Baby zu bauen, müssen Papas Männchen dazu kommen. Beide Männchen haben eine Anleitung dabei, in welcher genau steht, wie das Baby aussehen soll. Wenn es in den Anleitungen Unterschiede gibt (z.B. steht in der einen Anleitung „blaue Augen“ und in der anderen „grüne Augen“), müssen sie Armdrücken machen und wer gewinnt, darf dann bestimmen. 

Manchmal ist es aber auch so, dass die Männchen nicht alleine kommen, sondern ihre ganz besonderen Tiere mitbringen, die ein neues zu Hause suchen. Und wenn die Männchen mit Tier dann beim Armdrücken gewonnen haben, bekommt das Tier dann sein neues zu Hause in dem Baby, was da gerade gebaut wird.

Was dann passiert, erzähle ich Euch jetzt.

Bei Julia hat also Muko sein neues zu Hause gefunden.
Muko ist eine kleine Schnecke. Und was machen Schnecken, wenn sie sich fortbewegen ? Schleim, genau.
Das macht Muko auch in Julias Körper. Deshalb hat Julia viel Schleim in ihrer Lunge (das ist das, womit wir atmen und Luft holen).
Wenn man eine Erkältung hat, hat man auch oft Schleim, den man dann abhustet. Das geht aber wieder weg. Bei Julia allerdings geht das nicht weg. Die kleine Schnecke Muko wird immer bei ihr wohnen. 
Die Schnecke macht allerdings nicht nur in Julias Lunge Schleim, sondern überall, wo sie so rumschleimt.
Das führt dazu, dass Julia zum Einen viel husten muss, damit der Schleim aus der Lunge raus kommt, aber auch, dass ihre ganzen anderen Organe, also auch ihr Magen und Darm sich arg anstrengen müssen, wenn sie das verdauen wollen, was Julia gegessen hat. Weil eben alles so schleimig ist.

Muko kann aber nunmal nichts dafür. Sie will Julia nicht ärgern. Und wenn sie Julia husten hört, tut ihr das auch leid. Aber was will sie machen...zum Glück gibt es Ärzte, die sich auf Muko spezialisiert haben. Die wissen, wie man Julia helfen kann. 

Der Arzt kann Julia Medikamente geben, die dafür sorgen, dass der Schleim wieder flüssiger wird.  Denn normalerweise hat man keinen Schleim. Also Menschen, die keine Muko haben. Bei denen ist alles flüssig. Bei Julia aber wegen Muko eben nicht. Deshalb muss ein Arzt ihr helfen.

Dazu nimmt Julia zum Einen eine Medizin ein, die gerade auch ihrem Magen und Darm hilft, ihr Essen einfacher zu verdauen. Enzyme nennt man diese Medizin. Das sind ganz besondere kleine Helfer, die da in der Medizin stecken. Wenn der Schleim flüssiger ist, dann ist es nicht mehr so anstrengend für Julias Organe beispielsweise Julias Essen zu verdauen.

Zum Anderen kann Julia inhalieren. Was ist das denn, denkst Du jetzt ? Dafür gibt es ein Gerät. Man setzt sich eine Maske auf, an der ein Schlauch zum Gerät führt, welches ganz besondere Luft für Julia machen kann. Die atmet Julia dann ein. Auch in dieser besonderen Luft steckt Medizin, die Julia hilft, besser atmen zu können. So wird auch in Julias Lunge der Schleim flüssiger gemacht. Und dann muss Julia auch weniger husten. 

Und Muko ? Der Schnecke passiert nichts, aber ihr Schleim ist nicht mehr so schleimig, sondern mit Hilfe der Medikamente viel flüssiger. Damit das so bleibt, denn Muko macht natürlich dennoch immer weiter Schleim, ist Julia auf die Medizin angewiesen. Heißt, sie muss diese ihr ganzes Leben lang nehmen.
Nur damit geht es Julia besser.

Muko findet das gut und fühlt sich selbst gleich viel besser, wenn sie merkt, dass es auch Julia besser geht. Sie kann ja nichts dafür, dass sie so rumschleimt. Sowas machen Schnecken aber nunmal.

Sie will auch nicht, dass es Julia schlecht geht.
Immerhin ist Julia ja ihr zu Hause.

Übrigens haben ganz viele Menschen ein solches Tierchen. Gerade auch eine Muko-Schnecke. Sie wird immer zu Ihnen gehören.

Diabetes

Als Mama vom Arzt kommt, ist sie bepackt mit Tüten aus der Apotheke.
Papa fragt:“Und ? Was hat der Arzt gesagt?“
„Dass ich Zucker habe.“, sagt Mama.
„Oh je. Aber das ist ja gut behandelbar. Das kriegen wir schon hin.“ antwortet Papa.

Zucker muss behandelt werden ? Ich verstehe gar nichts. Wo hat Mama denn den Zucker? Hat sie zu viel davon gegessen?
Mama sieht, dass ich fragend schaue und überlege. „Leni, alles ok?“, fragt sie mich dann.
„Ja...also...Nein...ich verstehe das nicht. Bist Du krank, Mama? Mit Zucker? Hast du zu viel davon gegessen?“
Papa sagt, dass Mama zwar zuckerkrank ist, aber dass diese Krankheit eigentlich Diabetes heißt und nicht daher kommt, weil Mama zu viel Zucker gegessen hat. 
Disbetes, Zuckerkrankheit...ich verstehe es immer noch nicht und weil ich es nicht verstehe, aber weiß, dass Mama krank ist, mache ich mir Sorgen, habe Angst um Mama und werde wütend.
„Was ist das denn und warum hat Mama das ?“, frage ich. Aber diesmal laut und so, dass Papa merkt, dass ich wütend bin.
Papa schaut mich an und hat gemerkt, dass ich auf eine Erklärung warte. 

„Also gut...ich erkläre es Dir genau.“, sagt er dann.

„Jedes Organ im Körper eines Menschen übernimmt eine besondere Aufgabe. Alle Organe sind wie kleine Maschinen, die arbeiten und dafür sorgen, dass wir gesund bleiben oder uns eben auf andere Art und Weise helfen. Der Magen zum Beispiel verdaut unser Essen. Wenn Du etwas isst und herunterschluckst, landet es in deinem Magen. Dieser macht aus dem Essen Brei und transportiert den dann weiter in den Darm. Später kommt das Essen dann als Kacki wieder raus. 
Alles, was wir essen enthält aber Energie und wichtige Nährstoffe, die unser Körper braucht. Nährstoffe sind dafür da, dass Du fit bist. Wir brauchen Sie, um denken zu können, uns bewegen zu können. Dass wir starke Muskeln haben und so.
In vielem, was wir essen ist aber auch Zucker drin.
Im Magen ist ein weiteres kleines Organ. Die Bauchspeicheldrüse. So heißt die. Auch eine kleine Fabrik, die dabei hilft, die wichtigen Nährstoffe aus dem Essen weiterzuverarbeiten. Mit Zucker selbst kann der Körper aber nichts anfangen. Die kleine Bauchspeicheldrüse muss diesen umwandeln, damit unser Körper ihn für sich benutzen kann. Zucker liefert uns Energie. Die brauchen wir. Damit wir nicht nur rumliegen und schlafen, sondern uns bewegen, spielen, denken können. Der Zucker muss also ein bisschen bearbeitet werden. Wie, wenn Du ihn in Tee auflöst, dann sieht er nicht mehr so krümelig aus, sondern löst sich auf und macht, dass der Tee süß schmeckt. Mit Zuckerkrümeln kann unser Körper nichts anfangen. Deshalb schickt die Bauchspeicheldrüse ihre kleinen Arbeiter los, die den Zucker auflösen, so dass er dann zur Energie für unseren Körper wird. Diese Arbeiter heißen Insulin. Die Insus-nennen wir sie so, das ist einfacher-ziehen also los, sobald man Zucker gegessen hat, sammeln ihn ein, lösen ihn auf, damit er dann verwendet werden kann.
Jetzt ist es bei Mama aber so, dass diese kleinen Arbeiter in der Bauchspeicheldrüsenfabrik zu wenige sind. Die Wenigen schaffen es einfach nicht alleine. Der Zucker muss aber umgewandelt werden. Sonst ist das für den Körper nicht gut und er braucht ja die Energie.“

„Dann muss Mama einfach weniger Zucker essen, damit die wenigen Arbeiter es schaffen.“, sage ich dann.

„Schon, aber weniger Zucker bedeutet auch weniger Energie. Und dann fühlt Mama sich nicht gut.“

„Dann braucht Mama eben mehr von diesen Arbeitern.“

„Ganz genau, Lina!“, sagt Papa dann.
„Und die bekommt Mama auch. Die muss Mama sich spritzen.“

Spritzen ? Aber das tut doch weh, oder ?
Aber Mama sagt, dass das ganz spezielle Spritzen sind, womit es ganz schnell geht und es nicht weh tut. Außerdem gewöhnt man sich langsam daran. 

Jetzt klingt das schon viel weniger seltsam.
Und es macht mir auch weniger Angst.

Solange es genug Arbeiter in Mamas kleiner Bauchfabrik gibt, geht es ihr auch gut. Gut, dass es heutzutage die Möglichkeit gibt, diese kleinen Insus in der Apotheke zu bekommen.

Wenn das Haustier stirbt

Ich bin Molly und lebe in einer Familie mit zwei großen und zwei kleinen Menschen.
Die kleinen Menschen sind toll. Sie spielen mit mir, streicheln und kuscheln mich. 

Lange Zeit war ich immer schneller als die kleinen Menschen. Ich konnte schneller laufen und hab beim Spielen auch immer gewonnen.

Ich hab die kleinen Menschen vom ersten Tag an gekannt. Da waren sie noch ganz klein und konnten nur rum liegen. Ich lag neben ihnen. Hab sie gewärmt, hab auf sie aufgepasst.
Jetzt sind sie gar nicht mehr so klein. 
„Molly, wir sind fast gleich alt.“, sagt das eine kleine Menschlein, das sie Lara nennen. „Ich bin 13 und du 14.“, sagt sie und streichelt mich dabei ganz lieb.

Das mit dem Spielen kann ich nicht mehr so gut. Ich bin zu oft sehr müde und mein Körper tut weh, wenn ich mich so schnell bewegen muss. Deshalb hab ich dazu einfach nicht mehr so viel Lust. Aber es war schön damals. 
Aufpassen muss ich auf die Menschlein auch nicht mehr. Das kriegen sie jetzt ganz gut ohne mich hin. Aber sie wärmen, das mache ich noch. Wobei...mittlerweile wärmen sie eher mich, ohne es zu wissen. Oder wissen sie es doch ?
Kuscheln, schmusen, einfach zusammen sein. Das ist schön.

In letzter Zeit kann ich ganz schlecht laufen. Ich werde jeden Tag müder und schlafe viel und ich merke, dass mir eine große Reise bevorsteht, auf die ich ohne meine Familie gehen muss. Ich merke aber auch, dass diese Reise mir keine Angst macht.

Und heute Abend ist es soweit.
Ich lege mich in mein weiches Körbchen, als auch meine Familie tief und fest schläft.

Als ich meine Augen zu mache, träume ich etwas Wunderschönes. 
Ich kann mich bewegen, ich habe keine Schmerzen mehr. 
Ich sehe vergangene Momente, in denen ich gespielt und getobt habe, als die kleinen Menschen noch ganz klein waren. So schön war das.

Dann sehe ich ein wunderschönes Land. Mit ganz vielen anderen Hunden, mit viel grünem Gras, Sonnenschein (ich liege so gerne in der Sonne), ganz hell und warm ist es dort. Da weiß ich, dass ich jetzt dorthin reisen werde. 

Ich denke an meine Familie, dass sie in dieses Land nicht mitkommen kann und bin ein bisschen traurig. 
Aber dort sieht es so schön aus. Und als ich so hin und her gerissen bin, sehe ich in diesem Land sie: Meine Mama !
Meine echte Hundemama. 
Da steht sie und sieht mich an.
Meine Unsicherheit ist mit einem Mal verflogen. 
Ich kann meine Familie zwar nicht mitnehmen, aber ich gehe wohin, wo ich nicht allein sein werde. 
Gerne würde ich rufen, es tut mir leid, dass ihr nicht mitkommen könnt, dass ich jetzt gehen muss, aber das kann ich leider nicht. Gerne würde ich sagen, macht euch keine Sorgen, ich bin dort nicht allein, aber auch das kann ich nicht. 

Mama...ich sehe meine Mama und ich kann nicht anders als zu ihr zu laufen....mit dem Wissen, dass es kein Zurück mehr geben wird.

Meine Familie wird bestimmt traurig sein. Sie werden weinen, weil ich nicht wieder kommen kann. Aber sie haben mir so viel gegeben. Dafür bin ich sehr dankbar. Dankbar, dass ich dort sein durfte. Dankbar für jeden Tag dort. Ich weiß, dass auch sie dankbar sind. Dass sie mich lieben. Dass sie immer an mich denken.
Und wir alle werden immer an unsere gemeinsame Zeit denken.
Das beruhigt mich dann.

Als ich bei meiner Mama ankomme, freue ich mich so sehr. Sie schleckt mir liebevoll über mein Gesicht. Und ich springe fröhlich umher. Ja, ich springe. Und nichts tut mir weh. 

Als ich tobe und viele andere Hunde treffe, denke ich plötzlich wieder an meine Familie. Und bin traurig. Ein großer dunkler Hund merkt das und sagt:„Hey, Du ! Komm mal mit !“
Ich bin ganz verwundert, aber gehe mit ihm mit. 
Wir kommen in eine kleine Höhle, in der ein Fenster ist. Fenster kenne ich. Da hab ich immer gerne raus geschaut, um die Hunde in der Nachbarschaft zu begrüßen. Oder um den Katzen zu bellen, dass sie verschwinden sollen. 
Aber dieses Fenster ist anders. Es ist im Boden und wenn man hindurchschaut, sieht man das, was man sehen möchte. Das, was man nicht mit in dieses Land nehmen konnte: Meine Familie !

Ich kann sie sehen. Immer, wenn ich möchte. Ich muss nur durch dieses Fenster schauen.

Das ist ja schön ! Ich belle, trampel auf der Scheibe, will sagen: „Ich bin hier, mir geht’s gut, macht euch keine Sorgen!“
Aber dann sagt der große Hund, dass sie mich gar nicht sehen und hören können.
Oh ... aber was haben sie denn dann ? Wie können sie es wissen ? 
Der große Hund erklärt mir, dass mein Körbchen und meine ganzen Spielsachen noch bei ihnen sind. Dass sie viele Fotos von mir haben. Einfach viele Erinnerungen an mich und die gemeinsame Zeit. Und dass Menschen von diesem Land wissen. Dass sie wissen, dass es mir hier gut geht.

Dann sagt er: „Nicht nur wir haben ein Fenster. Die Menschen haben auch eins. Es nennt sich Erinnerung. 
Die Erinnerung ist ein Fenster, durch das sie dich sehen können, wann immer sie wollen.“

Und da wird mir ganz warm. Ich bin glücklich. 

Ich springe vor Freude auf, mit dem Wissen, meine Familie immer sehen zu können. Mit dem Wissen, dass sie mich immer sehen können und dann renne ich los, um dieses Land weiter zu erkunden, denn müde bin ich jetzt ganz und gar nicht mehr. 


Homosexualität

Jannis hat zwei Mamas. Aber keinen Papa.
Warum ist das so ?
Jannis muss doch auch im Bauch seiner Mama gewesen und gewachsen sein. Aber in welchem ?
Und wer ist Jannis Papa ?

Jannis ist auch im Bauch seiner Mama gewachsen. In dem von Sarah. Sarah hat Jannis geboren.

Bevor Sarah mit Jannis schwanger wurde, hat sie sich verliebt. Ganz doll sogar. In Pia. Auch Pia hat sich in Sarah verliebt. So sehr, dass sie heiraten und eine Familie gründen wollten. So wie Deine Eltern auch.

Sarah und Pia sind Frauen. Auch Frauen können sich ineinander verlieben. Es muss nicht immer ein Mann und eine Frau sein. Genauso können sich zwei Männer ineinander verlieben. Das alles ist möglich und ganz normal. 

Jetzt ist es aber so, dass Babys nur dann im Bauch entstehen und wachsen können, wenn sich ein Mann und eine Frau ineinander verlieben. Das ist einfach so, weil Mamas ein kleines Ei in ihrem Körper haben und Papas Spermien, das sind so kleine Mini-Fischchen. 

In Mamas Ei sitzen kleine Männchen. Also ist das Ei eigentlich eher schon ein kleines Haus. Ein Kugelhaus. Die warten auf Papas Männchen, die mit dem Fischchen angeschwommen kommen. Sie treffen sich in Mamas Bauch. Erst wenn sie sich dort getroffen haben, können alle Männchen gemeinsam das Baby bauen.

Warum Mamas oder auch Papas Männchen das nicht allein können, denkst Du jetzt ? 
Na ja, Papas Männchen brauchen Mamas Bauch. Das ist die Baustelle. Eine große, kuschelige Höhle, extra für Babys. Sowas gibt es in Papas Körper nicht. Deshalb kommen sie auch extra mit super schnellen Fischchen angeschwommen.
Und Mamas Männchen sind einfach nicht genug. Alleine schaffen sie das nicht. 

Jetzt denkst Du bestimmt, wenn es aber zwei Mamas gibt, könnten sich doch in einem Bauch der beiden einfach deren beide Männchen treffen und...Stop ! Überleg mal genau, warum das nicht geht ?!? Weil sich die Männchen mit ihrem Kugel-Haus nicht bewegen können. Sie müssen auf die Männchen mit den Fischchen warten. Anders geht’s nicht.

Jetzt weißt Du, dass Sarah und Pia so kein Baby bekommen können.
Dafür brauchen sie Fischchen von einem Mann. 
Und wenn Du jetzt denkst, dass sie sich die doch bestimmt irgendwo besorgen können, dass es sicherlich Männer gibt, die Sarah und Pia ein paar von ihren Fischchen abgeben, dann hast Du vollkommen recht. Genau so geht das.
So haben es auch Pia und Sarah gemacht. Sie haben Fischchen von einem Mann bekommen.

Ob jetzt Sarah oder Pia die Fischchen bekommt, ist eigentlich ganz egal.
Das entscheiden die beiden dann einfach.
Hier hat Sarah sie bekommen und Jannis ist in ihrem Bauch gewachsen.

Sarah und Pia kümmern sich genauso um Jannis, wie Christian und Kathy sich um ihren Sohn Paul kümmern. Es gibt überhaupt keinen Unterschied.

Übrigens gibt es auch keinen Unterschied zu Lukas. Lukas hat zwei Papas.

Da gibt es aber keinen Bauch, in dem Lukas wachsen konnte, fragst Du Dich jetzt, oder ?

Wenn zwei Männer gerne eine Familie und Kinder haben möchten, brauchen sie ein Ei. Und auch hierbei gibt es Frauen, die ihre Eier dafür hergeben. Und ihren Bauch als Baustelle dann natürlich auch.

Davon abgesehen, gibt es auf der ganzen Welt aber auch Kinder, die keine Mama oder Papa mehr haben. Die wohnen in einem großen Haus zusammen, wo sich andere Leute um sie kümmern.
Das ist fast so wie im Kindergarten. Nur den ganzen Tag. Jeden Tag. Das klingt vielleicht erst ganz schön, aber die Kinder haben kein eigenes, tolles Zimmer oder viele eigene Spielsachen. Sie müssen fast immer alles teilen. Auch sie würden sich freuen, eine eigene Familie zu haben, ein eigenes Zimmer, eigene Sachen. In dem Haus oder auch Heim (wie man das nennt) geht das eben nicht so einfach wie in einem richtigen Zuhause.

Ob Mama und Papa, Papa und Papa oder Mama und Mama. Alle können auch ein Kind aus einem solchen Heim bei sich aufnehmen und so eine Familie gründen.
Das ganze nennt sich Adoption.
-Übrigens ist das so ähnlich, wie wenn man einem Hund aus dem Tierheim ein neues, eigenes zu Hause gibt. Falls Du jetzt daran gedacht hast. 

Und egal, welche Familie man hat und woher man kommt, eins ist jedenfalls sicher: Man wird unendlich und ganz doll lieb gehabt.

Ob von zwei Mamas, zwei Papas oder Mama und Papa, das ist doch dabei auch eigentlich ganz egal, oder ?
-Ähnlichkeiten zu lebenden/realen Personen sind zufällig-

Feuermal

Lola hat einen roten Fleck im Gesicht.
Feuermal nennt man den. 
Feuermal...ein doofer Name.
Lola fragt sich, warum das so heißt, immerhin hat sie sich nicht verbrannt. Sie hat das nämlich schon seit sie auf der Welt ist.
Und wenn Du gleich hörst, woher der Fleck kommt, wirst Du sehen, dass „Feuermal“ gar nicht richtig ist. Mit Feuer hat er nämlich gar nichts zu tun. Aber mit malen...

Oft findet Lola ihren Fleck doof, weil die anderen Kinder, die sie kennt, sowas nicht haben. 

Aber Lola hat sich das nicht ausgesucht. Keiner kann sich aussuchen, wie er aussehen wird. Und manchmal kommt eben ein ganz besonderes Ereignis hinzu, was das Aussehen nochmal ganz speziell verändert.

Wir alle werden im Bauch unserer Mama gebaut. Dann sind wir erst ganz winzig klein und wachsen, bis wir als kleines Baby geboren werden.

Wenn wir gebaut werden, bestimmen kleine Gene, das sind so kleine Mini-Männchen aus dem Körper unserer Mama und unseres Papas, wie wir aussehen werden.

Wenn sie sich im Bauch deiner Mama treffen, um Dich zu bauen, haben sie beide eine Bastelanleitung dabei. Die sind grundsätzlich gleich. 2 Arme, 2 Beine, 2 Augen und so weiter. Aber an manchen Stellen können sie sich unterscheiden.
Bei Mamas Männchen steht zum Beispiel in der Anleitung, dass Deine Augenfarbe blau sein soll. Bei Papas Männchen steht, dass Deine Augen grün sein sollen. Ui...was jetzt ? Tatsächlich ist es jetzt so, dass derjenige bestimmen darf, der stärker ist. Keine Angst, die Männchen schlagen sich nicht, aber sie machen Armdrücken. 
Kennst du das ? 
Frag mal Deine Eltern, das ist ein Spiel, was viele erwachsene Männer gerne spielen. 

Beim Armdrücken haben Mamas Männchen gewonnen. Das bedeutet, du bekommst blaue Augen.

An einigen Stellen sind die Anleitungen aber auch gleich. In der Anleitung von Mamas Männchen steht „braune Haare“, in der von Papas Männchen steht das auch. Also muss dafür kein Armdrücken gemacht werden. Darüber freuen sich die Männchen dann immer total.

Wenn beide Anleitungen bis zum Schluss befolgt wurden, bist Du fertig gebaut, jetzt kannst Du wachsen und dann geboren werden.

Bei Lola ist jetzt Folgendes passiert:
In der Anleitung von Mamas Männchen stand „Haut wird Hellrosa“, in der von Papas Männchen „Haut wird Hellrosa“. Super. Die Männchen müssen kein Armdrücken machen. 

Nachdem die Männchen vorher schon viel Armdrücken über die Form der Nase, der Augenfarbe, die Form der Lippen und die Größe der Füße machen mussten, freuen sich sich so sehr darüber, dass es bei der Farbe der Haut diesmal keine Diskussion gibt, dass sie ein großes Fest feiern. Denn die Hautfarbe war ihr letzter Punkt auf der Anleitung. Lola ist dann nämlich fertig !

Weißt du, wie man Hautfarbe, also ein helles Rosa mischt, wenn man sie malen möchte? 
Genau. Ein bisschen Rot muss dazu.

Die Farben stehen noch überall herum, als die Männchen ihr Fest feiern. 
Dann ist es passiert. Als die Männchen tanzen und toben, sich so sehr über Lola freuen, fällt der rote Eimer um.
Oh je...zu viel rot...aber nicht überall. Nur ein bisschen hat Lola im Gesicht abbekommen. 
Da die Farbe super schnell trocknet, kann man sie nicht mehr wegwischen. 
Die Männchen sind erschrocken. Dabei haben sie doch so eine tolle Lola gemacht und jetzt ist da dieser rote Fleck.

„Na und ?“, ruft plötzlich ein Mama-Männchen. „Dieser rote Fleck steht für pure Freude. Weil wir uns so sehr über Lola gefreut haben. Weil sie so wunderschön geworden ist. Weil wir wissen, wie sehr sich Lolas Eltern über sie freuen und sie lieben werden. Als wenn ein bisschen rote Farbe daran etwas ändern würde. Lola wird schlau sein. Sie wird schnell rennen und toll malen können, sie wird anderen eine tolle Spielkameradin und Freundin sein. Da ist die Farbe doch ganz egal.“
Stimmt, denken die anderen Männchen. 
Es macht Lola sogar einfach noch ein kleines bisschen mehr besonders.

Alle Männchen freuen sich natürlich, wenn ein Mensch fertig gebaut worden ist, aber nicht bei allen ist diese Freude über den fertigen Mensch später auch an diesem zu sehen.
Bei Lola schon. Das macht Lola eben so besonders.

Und übrigens, nur weil Lola keine anderen Kinder kennt, die das auch haben, heißt das nicht, dass es die nicht gibt. Im Gegenteil. Ganz viele Menschen auf der Welt haben einen solchen Fleck.
Bei manchen ist er auch braun. Wenn zum Beispiel ein bisschen braune Farbe dazu gemischt werden musste. Oder ganz hell weiß, weil auch Weiß in der Hautfarbe mit drin ist.

Wenn die anderen Kinder Lola fragen, was das in ihrem Gesicht ist, erzählt sie von der großen Party in Mamas Bauch und dem roten Eimer.

Hannes sagt dann plötzlich „Bei meinem Opa war das auch so, er hat sowas an seinem Hals. Auch bei ihm ist die Freude also auf die Haut gemalt.“
Genau, Hannes. Genau so.
Und dann findet Lola ihren Fleck plötzlich gar nicht mehr so doof.

Siehst Du ?!? Viele Menschen haben das. 
Das ist nichts Schlimmes.
Im Gegenteil. Es ist sogar etwas Besonderes. Denn nur wenn man sich ausgelassen freut, tobt und tanzt, fliegen eben auch mal die Eimer durch die Gegend und die Freude wird auf der Haut sichtbar.

Wenn Du also mal jemanden siehst, der so einen Fleck hat, dann weißt du jetzt, warum.

Und wenn Du selbst so etwas hast, dann weißt Du jetzt, dass andere das auch haben. Dass es nicht schlimm ist und dass Du einfach nur sichtbar gewordene Freude auf deiner Haut hast.

Deshalb ist das Wort Feuermal auch so doof...Feiermal oder Freudemal wäre viel besser. 

Vielleicht kann man das u in Feuermal ja durch ein i ersetzen ?!? 


Haarausfall

Till ist neu in der Gruppe.
Als er in den Raum kommt, hört man die anderen Kinder lachen.

Weil Till keine Haare hat. 

„Der sieht ja aus wie mein Opa“, sagt Laura.

Till findet das gar nicht lustig. Schon am Morgen hat er zu Hause große Angst gehabt, wie die anderen Kinder reagieren werden, wenn sie ihn sehen. Till weiß, dass er anders aussieht und Till weiß, dass die anderen Kinder darauf nicht alle freundlich reagieren werden.

Aber Till kann nichts dafür. Er hat sich das so auch nicht ausgesucht. Auch er würde lieber seine Haare bürsten und sich eine coole Frisur machen, wie all die anderen Jungs.

Till hat eine Autoimmunkrankheit. Kreisrunden Haarausfall.

Auto-was?
Eine Krankheit ?

Krankheit...was ein doofer Ausdruck. Wenn Till sagt, dass er krank ist, dann wollen die anderen erst recht nicht mit ihm spielen. Wahrscheinlich haben sie dann Angst, sie können sich anstecken und verlieren dann auch ihre Haare. Aber das geht hierbei gar nicht. Weil die Krankheit nur in Tills Körper ist.

Seine Haare verliert Till nämlich wegen seinen eigenen kleinen Mini-Till-Männchen, die in seinem Körper leben und auf ihn aufpassen.

Jeder hat in seinem Körper Mini-Männchen.
Du hast die auch. 
Sie sorgen zum Beispiel auch dafür, dass Deine Haut heilt, wenn Du Dir weh getan hast. Dann rücken sie zu der verletzten Stelle an und reparieren sie, passen auf, dass dein Aua wieder gut abheilt.
Deine Mini-Männchen wissen eigentlich immer genau, was sie tun sollen. Dich zu schützen ist eine ihrer wichtigsten Aufgaben.

Tills Mini-Männchen haben da aber einfach etwas verwechselt. Sie dachten, dass Tills Haare etwas Schlechtes sind und haben sie von Tills Kopf geschubst, um Till vor der Gefahr zu schützen. 

Aber Haare sind nichts Schlechtes und auch nicht gefährlich, denkst du jetzt, oder ?
Ja, sag das mal Tills Männchen. Und weißt du, was die dann antworten werden ? Dass sie das mittlerweile auch schon gemerkt haben. Aber sie waren sich erst nicht sicher. Also lieber weg damit. 

Tills Haare wachsen auch irgendwann wieder nach. Das dauert aber eine Weile, weil Haare eben einfach nicht so schnell wachsen. 

Solange muss Till warten. 
Warten ist doof, vor allem, wenn alle anderen Kinder einen so anschauen und dann auch noch gemeine Sachen sagen.

Manchmal zieht Till einen Kappe auf, damit man es nicht gleich so sieht, aber ganz verdecken kann sie es auch nicht.

Tills Mama hat ihm das mit den Männchen erklärt. Er fragt sich natürlich, warum ausgerechnet er ein paar dieser Männchen in sich hat, die nicht wussten, dass Haare nicht gefährlich sind. Wieso ausgerechnet er doofe Männchen hat.

Aber Till ist nicht der Einzige. Ganz viele andere Menschen haben das auch. Nicht alle Männchen sind superschlau. Genau wie einige von uns in Mathe nicht so gut sind. Oder nicht so gut malen können. Nicht jeder kann eben alles gleich gut.
Und manchmal muss man eben erst etwas falsch machen, um zu lernen, wie es richtig geht.
Tills Männchen haben es gelernt. Manchmal kann auch ein Arzt dabei helfen, den Männchen beizubringen, was richtig ist. Ab und zu muss man dafür Medizin nehmen. In dieser sind ganz viele Tipps und Regeln für die Männchen versteckt, die dann bei ihnen ankommen, wenn man die Medizin genommen hat.

„Aber Till“, sagt Luis auf einmal, „dann sind die Männchen in dir aber echt dumm.“

„Einige davon, das stimmt“, antwortet Till, „aber nicht alle.“

Denn Spielen, Lachen und Toben kann Till ganz wunderbar.
Genau wie all die anderen Kinder.
Und dafür braucht man Haare ja auch gar nicht, oder ?!?


Prothesen - Erklärung

Schaut Euch zuerst einmal die Fotos unten an. Was fällt Euch auf ?
Dass Barbies Beine nicht gleich aussehen ?
Das eine Bein ist ganz Silber und sieht ein bisschen wie ein Roboter-Bein aus, oder ?
Und man kann es abmachen, dann hat Barbie nur noch ein ganz kurzes Bein, ohne Fuß. Es hört mittendrin einfach auf.

Warum ist das so ?
Das erkläre ich Euch heute.

Barbie trägt eine Beinprothese. So nennt man Körperteile, die nicht echt sind. Die man auch einfach abmachen kann. Also die man erst später bekommen hat.
So wie Ohrringe, mit denen wird man als Baby ja auch nicht geboren. Allerdings braucht man Ohrringe nicht wirklich unbedingt. Prothesen hingegen schon. Die braucht man wirklich. 
Das Wort Prothese klingt ganz schön komisch, oder ? So nennt man aber bei Menschen die Ersatzteile.
Das ist genauso, wie wenn ein Auto einen Reifen kaputt hat. Dafür hat man dann ein Ersatzrad, was man dran schrauben kann, damit das Auto wieder fahren kann.
Und für Menschen gibt es eben auch Ersatzteile. Beine, Arme und auch noch andere Sachen, die diesen Menschen dann helfen können, sich ganz normal bewegen zu können. 

Barbie braucht ihre Prothese zunächst einmal dafür, dass sie, so wie Du und ich, zwei gleich lange Beine hat, mit denen sie laufen kann. Die Prothese funktioniert nämlich genau wie ein „echtes“ Bein. Nur, dass sie eben aus Metall und Plastik ist. 
Ohne die Prothese könnte Barbie nämlich nur auf einem Bein hüpfen und das wär nach einer Weile ja ganz schön anstrengend für sie, meinst Du nicht auch ?

Barbie steht für ganz viele echte Menschen, die solche Prothesen brauchen. 
Manche haben eine Beinprothese, manche auch zum Beispiel eine Armprothese. Und bevor Du Dir Gedanken machst, sag ich Dir eines schon vorweg: Nein, das tut nicht weh ! Weder, dass Bein oder Arm nicht komplett sind, noch die Prothese.

Warum aber hat Barbie denn nun nur ein kurzes Bein ?
Warum haben einige Menschen nur ein Stück Bein oder Arm ?

Bei vielen Menschen liegt das daran, dass sie im Bauch ihrer Mama einfach anders gebaut worden sind. Ganz besonders gebaut worden sind. 

Wir alle sehen unterschiedlich aus. Du siehst bestimmt anders aus, als Deine Freunde im Kindergarten oder in der Schule, oder? Ihr habt verschiedene Haar- und Augenfarben. Ihr seid unterschiedlich groß. Manches hat man auch gemeinsam und manches eben nicht.

Jetzt denkst Du vielleicht, dass Unterschiede ja ganz schön sind, aber wenn irgendwie etwas „fehlt“, ist das ja eigentlich doof. 

Weißt du was ? Das ist auch ein bisschen doof. Grundsätzlich aber erstmal nur aus dem Grund, weil Barbie deshalb nicht so gut laufen kann. Aber genau dafür gibt es ja diese Prothesen.
Barbie und all die Menschen, für die sie steht, haben sich das so nicht ausgesucht. Es ist einfach passiert. Weil die Männchen, die sie im Bauch ihrer Mamas gebaut haben, einfach gedacht haben, dass sie auch so schön genug und vor allem ganz besonders unverwechselbar aussehen. Und das stimmt ja irgendwie auch.

Diese Barbie hier sieht auch so wunderschön aus. Ganz besonders. Unverwechselbar eben. Unter all den Barbies ist diese hier nämlich sofort zu erkennen. 

Das Bein oder eben die Prothese ändert übriges auch nichts daran, dass Barbie eine echt tolle Freundin ist, mit der man super schön spielen und die super leckere Kekse backen kann.
Nur weil jemand eine andere Augen- oder Haarfarbe hat, größer oder kleiner ist, heißt das ja auch nicht, dass derjenige ein schlechter Mensch ist, oder ? 
So ist das hierbei eben auch. 

Und mit der Prothese kann Barbie jetzt sogar mit ihren Freundinnen Fahrrad fahren und Fußball spielen. So wie alle anderen auch. 

Um ein toller Freund zu sein, braucht man ja auch nicht unbedingt zwei gleiche Beine, oder ?!? Anders aussehen tun wir alle. Die einen mehr, die anderen weniger. Und das ist auch gut so. Wär ja langweilig, wenn alle genau gleich wären. 
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(ACHTUNG: BEI SENSIBILITÄT KANN DER FOLGENDE ABSCHNITT AUCH ERSTMAL AUSGELASSEN WERDEN !!!)

Allerdings gibt es auch Menschen, die bei ihrer Geburt so gebaut worden sind wie Du, also mit zwei Armen und zwei Beinen, die aber später ein Stück von ihrem Bein verlieren.

Wie geht denn das ? Verlieren ?

Manche Menschen haben einen schlimmen Unfall gehabt und sind dabei ganz arg verletzt worden. So schlimm, dass ihr Bein so arg kaputt gegangen ist, dass es auch ein Arzt nicht mehr reparieren kann. 
Das kommt selten vor und wirklich nur bei ganz, ganz schlimmen Unfällen. Wenn Du also hinfällst oder umknickst oder dich schneidest, passiert das nicht. 

Also was für Unfälle sind das ?

Zum Beispiel mit großen schweren Maschinen, oder ein schlimmer Auto- oder Motorradunfall. 

Auch diesen Menschen kann dann mit einer Prothese geholfen werden, dass sie wieder normal laufen können.
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HINWEIS FÜR ELTERN:
Wenn Ihr Euren Kinder so etwas erklärt, was wir Großen Miss- oder Fehlbildungen nennen, vermeidet das Wort, dass diese anders aussehenden Anomalien „Fehler“ sind. Für Kinder fehlt da einfach nur was oder sieht eben anders aus. Und genau das sollte hervorgehoben werden. Dass es anders ist. Das diese Menschen einfach anders gebaut worden sind und nicht fehlerhaft. So beugt man Stigmatisierungen vor. Und das ist gerade für Betroffene, die einfach nichts dafür können, enorm wichtig.